Verein

Die Kasteler Ruder- und Kanu-Gesellschaft 1880 e.V.

Schon 1880, drei Jahre bevor der Deutsche Ruder-Verband entstand, fanden sich in Castel einige fortschrittlich denkende, junge Männer zusammen und gründeten die "Casteler Ruder-Gesellschaft 1880". Ihr Ziel war es, jungen Männern die Möglichkeit zum Erlernen und Ausüben der neuen Sportart Rudern zu geben. Als sie mit ihren ersten Booten, "schwer wie Ankernachen, geklinkert, aus Eiche, mit festen Dollen und Duchten" aufs Wasser gingen, ahnten sie sicher nicht, dass ihr Verein drei Kaiser, zwei Reichspräsidenten, sieben Bundespräsidenten, zwei Inflationen und zwei Weltkriege überdauern und zur Jahrtausendwende immer noch gesund und munter sein würde.

Schon zwei Jahre nach der Gründung konnte man den ersten Regattasieg feiern. Es sollte der erste von Hunderten von Siegen, Meisterschaften bis zur Weltmeisterschaft und Olympiamedaillen sein. Mehrmals änderte der Verein seinen Namen, wegen der Eingemeindung Castels nach Mainz, wegen der politisch verfügten Fusion mit dem "Ruder Club Germania 1895" und dem "Verein für Wassersport 1933" im Jahre 1938, bis schließlich die "Kasteler Ruder- und Kanu-Gesellschaft 1880 e.V." nach dem Krieg ihren heutigen Namen fand.

Nie ist der Verein seiner ehemaligen Zielsetzung untreu geworden, sie wurde jedoch erweitert. 1880 erwartete noch niemand, dass in den 30er Jahren selbst Frauen(!) mit dem Rudern anfangen würden, auch kam in diesen Jahren das Kanufahren hinzu. Beide, Frauen und Kanuten, fügten den Annalen der KRKG viele schöne Erfolge hinzu.

Leider entwickelte und entwickelt sich die Welt des Sports in eine Richtung, die den Vereinen nicht zuträglich ist. Der Leistungssport wird zunehmend kommerzialisiert, einige Spitzensportler erhalten fürstliche Antrittsgelder und das wissenschaftlich ausgefeilte Training dieser Sportler überfordert die Möglichkeiten der Vereine. Das Medieninteresse richtet sich auf einige wenige Top-Athleten und Volkssportarten, Sponsoren für den Aufbau von Leistungssportgruppen sind kaum zu finden, und die öffentlichen Zuschüsse sind verschwindend gering. Freizeitsportler kaufen sich die Sportmöglichkeiten im Fitness-Center oder bei organisierten Sportreisen, selbst für ehemalige Leistungssportler ist die Bindung an ihren Verein nicht mehr so stark wie früher, was die KRKG für sich zu verhindern sucht.

Der reine Rennsport reichte auf Dauer für unseren Verein nicht mehr aus, deshalb wurden zusätzlich Ergänzungssportarten angeboten. 1963 schufen wir die Möglichkeit, auf zwei Plätzen hinter dem Bootshaus Tennis zu spielen. War es zuerst überwiegend als Ausgleichssport für Ruderer gedacht, so entwickelte sich sehr schnell eine aktive und leistungsfähige Tennisabteilung, die sich bei Turnieren mit Vereinen aus der Region nicht zu verstecken braucht.

Anfang 1999 hat sich durch den Eintritt einer aktiven Kanuwandersportgruppe des IBM Klubs Mainz in die KRKG ein weiterer Schwerpunkt gebildet. Die sehr aktive Gruppe hat sich wegen ihres attraktiven Programms schon beachtlich vergrößert.

Nicht unbedeutend ist, dass wir 1953 unseren Internationalen Campingplatz Maaraue eröffnet haben, der als der schönste Campingplatz an der Mainz - Wiesbadener Rheinfront gilt und bei unseren internationalen Gästen sehr beliebt ist.

Alles in allem ist die Kasteler Ruder-und Kanugesellschaft ein gesunder Verein, für dessen Zukunft man sich auch im 21. Jahrhundert keine Sorgen zu machen braucht.